Tramadol 100 mg – Ausführliche Produktinformation

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1. Beschreibung

Tramadol ist ein opioides Schmerzmittel, das zur Linderung mittelstarker bis starker Schmerzen eingesetzt wird. Es wirkt zentral im Gehirn, indem es die Wahrnehmung und Reaktion auf Schmerzreize beeinflusst.

Tramadol ist ein sogenanntes schwach wirksames Opioid, das sowohl an Opioidrezeptoren bindet als auch den Wiederaufnahmehemmer von Serotonin und Noradrenalin beeinflusst – was es von anderen klassischen Opioiden unterscheidet.

Die 100 mg Dosierung ist für Patienten gedacht, die auf niedrigere Dosen nicht ausreichend ansprechen.

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2. Spezifikationen

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3. Anwendungsgebiete

• Akute Schmerzen (z. B. nach Operationen, Verletzungen)

• Chronische Schmerzen (z. B. bei Arthrose, Tumorerkrankungen)

• Neuropathische Schmerzen

• Schmerzen bei degenerativen Erkrankungen

Tramadol 100 mg wird typischerweise dann eingesetzt, wenn nicht-opioide Schmerzmittel (wie Ibuprofen oder Paracetamol) nicht ausreichend wirken.

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4. Wirkungsweise

Tramadol wirkt zweifach:

1. Opioidwirkung: Es bindet an μ-Opioidrezeptoren im zentralen Nervensystem und unterdrückt die Schmerzempfindung.

2. Monoamin-Wiederaufnahmehemmung: Hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin, wodurch die Schmerzwahrnehmung zusätzlich beeinflusst wird.

Wirkungseintritt: innerhalb von 30–60 Minuten
Wirkdauer: 4–8 Stunden (länger bei Retardtabletten)

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5. Dosierung und Anwendung

• Standarddosis: 50–100 mg alle 4–6 Stunden, abhängig von der Schmerzlinderung.

• Maximale Tagesdosis: 400 mg (aus Sicherheitsgründen)

• Bei Retardtabletten: 100–200 mg alle 12 Stunden

Wichtig: Dosierung immer gemäß ärztlicher Anweisung. Nicht eigenständig erhöhen!

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6. Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:

• Übelkeit, Erbrechen

• Schwindel, Schläfrigkeit

• Mundtrockenheit

• Kopfschmerzen

• Verstopfung

• Schwitzen

Seltene bis schwere Nebenwirkungen:

• Atemdepression

• Abhängigkeit oder Missbrauch

• Krampfanfälle (besonders bei höheren Dosen oder in Kombination mit Antidepressiva)

• Serotonin-Syndrom (bei gleichzeitiger Einnahme von SSRIs/SNRIs)

• Hautausschlag, allergische Reaktionen

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7. Wechselwirkungen

Tramadol kann mit verschiedenen Medikamenten wechselwirken:

• Antidepressiva (z. B. SSRIs, MAO-Hemmer): Gefahr eines Serotonin-Syndroms

• Zentral dämpfende Substanzen (z. B. Beruhigungsmittel, Alkohol): verstärkte sedierende Wirkung

• Antiepileptika: erhöhtes Krampfrisiko

• Cumarin-Derivate (z. B. Warfarin): mögliche Verstärkung der Blutverdünnung

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8. Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen

• Nicht einnehmen bei:

  • Alkohol- oder Drogenabhängigkeit

  • Akuter Atemdepression

  • Epilepsie (unkontrolliert)

  • Gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern

• Vorsicht bei:

  • Leber- oder Nierenfunktionsstörungen

  • Älteren Patienten (Sturzgefahr)

  • Patienten mit Depression oder Suizidgedanken

• Nicht geeignet für:

  • Schwangere und Stillende (nur im Ausnahmefall)

  • Kinder unter 12 Jahren (je nach Präparat)

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9. Abhängigkeit & Missbrauch

Tramadol hat ein geringeres Abhängigkeitspotenzial als andere starke Opioide, kann jedoch bei unsachgemäßer Einnahme zu:

• Psychischer und körperlicher Abhängigkeit

• Toleranzentwicklung (Wirkverlust)

• Entzugssymptomen bei abruptem Absetzen führen:

  • Reizbarkeit, Angst, Zittern, Schlaflosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden

Empfohlen: Langsames Ausschleichen bei Therapieende.

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10. Lagerung

• Kühl und trocken lagern (bei max. 25 °C)

• Vor Licht und Feuchtigkeit schützen

• Für Kinder unzugänglich aufbewahren

• Originalverpackung verwenden

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11. Rechtlicher Status

• In Deutschland: Verschreibungspflichtig, aber nicht BtM-pflichtig bis zu 400 mg/Tag

• In anderen Ländern (z. B. USA): Häufig als kontrollierte Substanz (Schedule IV)

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12. Zusammenfassung

Tramadol 100 mg ist ein vielseitig einsetzbares Schmerzmittel zur Behandlung von mittelstarken bis starken Schmerzen, das sowohl opioidartige als auch antidepressiv wirkende Mechanismen kombiniert. Bei sachgemäßer Anwendung ist es wirksam und gut verträglich, jedoch sollte es nicht leichtfertig oder langfristig ohne ärztliche Überwachung eingesetzt werden.

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