Hydromorphon ist ein starkes opioidales Schmerzmittel, das zur Behandlung von mäßigen bis starken Schmerzen eingesetzt wird, insbesondere wenn andere Schmerzmittel nicht ausreichend wirksam sind. Es gehört zur Gruppe der reinen Opioid-Agonisten und ist chemisch mit Morphin verwandt, besitzt jedoch eine deutlich höhere Potenz.
Hydromorphon wirkt direkt auf das zentrale Nervensystem, indem es an Opioidrezeptoren bindet und die Schmerzsignale im Gehirn und Rückenmark verändert. Es wird häufig bei chronischen Schmerzen, Tumorschmerzen und starken postoperativen Schmerzen verwendet.
Das Medikament ist verschreibungspflichtig und in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter Tabletten, Kapseln, Injektionen und Zäpfchen.
Wirkstoff: Hydromorphon (Hydromorphone)
Chemische Klasse: Opioid-Analgetikum
Summenformel: C17H19NO3
Molekulargewicht: 285,34 g/mol
Darreichungsformen:
Tabletten (retardiert oder sofortfreisetzend)
Kapseln
Injektionslösung (i.v., i.m., s.c.)
Zäpfchen
Infusionslösungen
Pharmakokinetik:
Schnelle Resorption bei oraler Einnahme
Maximale Plasmakonzentration nach ca. 30 Minuten bis 1 Stunde (je nach Formulierung)
Halbwertszeit: 2–3 Stunden (kurz wirksam), retardierte Formen verlängern die Wirkung
Metabolisierung in der Leber
Ausscheidung hauptsächlich über die Nieren
Hydromorphon wird eingesetzt zur Behandlung von:
Akuten und chronischen starken Schmerzen
Tumorschmerzen (Krebsschmerzen)
Schmerzen nach Operationen
Schmerzen bei chronischen Erkrankungen wie Arthritis, Rückenschmerzen oder neuropathischen Schmerzen (in bestimmten Fällen)
Es wird vor allem verwendet, wenn andere Schmerzmittel wie nicht-opioide Analgetika oder schwächere Opioide nicht ausreichend wirksam sind.
Hydromorphon bindet als Agonist an die µ-Opioidrezeptoren im zentralen Nervensystem. Dies führt zu einer Hemmung der Schmerzübertragung und einer Veränderung der Wahrnehmung und Reaktion auf Schmerzen. Darüber hinaus hat es eine beruhigende und euphorisierende Wirkung, die zur Schmerzlinderung beiträgt.
Die Dosierung von Hydromorphon wird individuell festgelegt, abhängig von der Schmerzintensität, bisherigen Schmerzmedikationen und der Verträglichkeit.
Sofortfreisetzende Tabletten: 2–4 mg alle 4–6 Stunden nach Bedarf
Retardierte Tabletten: individuell, meist alle 8–12 Stunden
Injektionen: Dosierung erfolgt meist im Krankenhaus, angepasst an Schmerzlevel und Patientenzustand
Die Behandlung erfolgt unter strenger ärztlicher Kontrolle, um Überdosierung und Nebenwirkungen zu vermeiden.
Hydromorphon kann verschiedene Nebenwirkungen verursachen, insbesondere aufgrund seiner starken opioidalen Wirkung:
Schläfrigkeit und Benommenheit
Übelkeit und Erbrechen
Verstopfung
Schwindel
Mundtrockenheit
Schwitzen
Atemdepression (lebensbedrohlich bei Überdosierung)
Abhängigkeit und Suchtpotenzial
Verwirrtheit oder Halluzinationen
Blutdruckabfall
Allergische Reaktionen
Hydromorphon darf nicht zusammen mit Alkohol oder anderen zentral dämpfenden Substanzen eingenommen werden, da dies das Risiko schwerer Nebenwirkungen erhöht.
Die Anwendung bei Patienten mit Atemwegserkrankungen oder schweren Leber- und Nierenerkrankungen erfordert besondere Vorsicht.
Bei chronischer Anwendung besteht ein hohes Risiko für Abhängigkeit und Toleranzentwicklung.
Das plötzliche Absetzen kann Entzugssymptome hervorrufen; ein schrittweises Ausschleichen ist wichtig.
Nicht für Kinder und Jugendliche ohne spezielle ärztliche Indikation geeignet.
Hydromorphon kann mit anderen Medikamenten wechselwirken, was zu verstärkten Nebenwirkungen oder Wirkungsverlust führen kann:
Andere Opioide und zentrale Nervensystem-dämpfende Medikamente (z.B. Benzodiazepine, Barbiturate)
Alkohol
Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)
Antidepressiva
Medikamente, die die Atemfunktion beeinflussen
Hydromorphon ist ein potentes und effektives Schmerzmittel für starke bis sehr starke Schmerzen, das in der Schmerztherapie eine wichtige Rolle spielt. Wegen seines hohen Suchtpotenzials und möglichen schweren Nebenwirkungen sollte es nur unter strenger ärztlicher Kontrolle und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Hydromorphon ist essenziell, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und Risiken zu minimieren.
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